UNESCO Kulturerbe – Die Hinterglasmalerei im Mühlviertel
Etwa um 1760 wanderten die ersten Hinterglasmaler aus Nordböhmen in die Sandler Gegend ein. Sie brachten den Bewohnern die Techniken der Bemalung, des Schliffs und der Verspiegelung bei. Heute, 242 Jahre später, ist die Hinterglasmalerei immer noch tief im Mühlviertel verankert, so tief, dass die UNESCO die Tradition zum immateriellen, nationalen Kulturerbe erklärt hat. Früher war die Malerei mehr als hundert Jahre lang ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region.
60.000 Bilder wurden pro Jahr angefertigt. Heute gibt es noch vier aktive Hinterglasmaler. Die Technik hat sich bisher jedoch nicht verändert: Zur Eigenart der Hinterglastechnik gehört es, dass man vom Vordergrund zum Hintergrund malt. Also genau umgekehrt zur Malerei auf der Leinwand. Begonnen wird mit dem Durchmalen der Konturen von der Risszeichnung auf der Glasplatte. Die Flächen, die dabei entstehen, werden dann mit Ölfarben ausgefüllt. Der Vorteil dabei war, dass ein Bild, das hinter Glas gemalt ist, in den verrußten Stuben einfach abgewischt werden konnte. Und schon leuchtete es wieder farbenfroh an den dunklen Wänden. Die Tradition wurde von Generation zu Generation weitergegeben und erreicht auch zu Zeiten von Facebook und Co noch die Mühlviertler Jugend. Im Hinterglasmuseum in Sandl können etwa 150 Hinterglasmalereien, die in den Jahren 1800 und bis Ende des 19. Jahrhunderts angefertigt wurden, bestaunt werden.
Im Mai findet im Hinterglasmuseum Sandl das alljährliche Symposion statt. Interessierte werden dazu herzlich willkommen geheißen.
Hinterglasgemeinde Sandl
GemeindeamtSandl 24
4251 Sandl
Telefon +43 7944 8255-0
E-Mail gemeinde@sandl.ooe.gv.at
Web sandl.at/