Schon seit dem 12. Jahrhundert war Helfenberg als Ort der Textilerzeugung und Weberei bekannt.
Diesen Umstand machte sich im Jahr 1840 Peter Simonetta zunutze. Der Chef des Mailänder Großhandels- und Bankhauses „Pietro Simonetta“ kaufte die an der Steinernen Mühl gelegene „Bäckermühle“ mit dem dazugehörigen Grund, um darauf in den Jahren 1842 bis 1844 ein Fabriksgebäude zu errichten. Für die damaligen Verhältnisse wurde außerordentlich großzügig und solide gebaut. Helfenberg blühte durch die Fabrik, finanziell, gesellschaftlich und kulturell auf. Nach dem Tod Peter Simonettas übernahmen zwei seiner Söhne, Alexander und Simon, den Betrieb und bauten ihn weiter aus. 1854 ging einer der Familienbetriebe, das Mailänder Bankhaus in Liquidation. Auch die Helfenberger Fabrik verbüßte eine schwere Zeit: Ein schwacher Geschäftsgang und der Überlieferung nach, hohe Zollstrafzahlungen wegen Warenschmuggels sollen schuld gewesen sein. Dazu kamen noch die ungünstigen politischen Verhältnisse. 1864 wurde Konkurs angemeldet. In der Blütezeit bis 1860 hatten 1200 Personen eine Anstellung. In ausgelagerten Webereien - sogenannten Faktoreien - in der Umgebung waren zusätzlich etwa 2000 Weber mit Heimarbeit beschäftigt. Nach dem Konkurs stand die Fabrik ein Jahr still: Armut und Elend waren die Folge. 1865 wurde Alexander Simonetta Direktor und es begann ein bescheidener Aufschwung. 1889 erfolgte der Verkauf an Hugo Hahn. Der gebürtige Waldviertler gewann gleich zweimal in der Lotterie, was ihm den Erwerb ermöglichte. Hahn modernisierte die Anlage. Nach seinem Tod 1913 übernahm Sohn Walter die Geschäfte. Wegen dessen Militärdienst im 1. Weltkrieg stand der Betrieb aber zeitweise ganz still und auch nach seiner Rückkehr konnte er das Geschäft nicht mehr zum Laufen bringen. Er verkaufte 1919 an Matthäus Gollner aus Haslach. Unter Gollners Führung erhielt die Fabrik in Helfenberg eine zielbewusste Führung und Modernisierung. Das damalige „Textilwerk M. Gollner & Co.“ konnte sich bald als einer der Spitzenbetriebe im Oberen Mühlviertel etablieren. 1951 übernahm Ernst Gollner, Neffe von Matthäus Gollner, das Unternehmen. Nach dem Abzug der Besatzungsmächte 1955 nahm er eine lang benötigte Erneuerung des Maschinenparks in Angriff. Die Kosten für die gesamte Betriebserneuerung beliefen sich damals auf etwa 20 Millionen Schilling, die aus betriebseigenen Mitteln aufgebracht wurden. Dieser Betrag ist in Relation zum heutigen Preisniveau gigantisch, nach heutiger Kaufkraft sind das an die 30 Mio. Euro! Die 1990er und 2000er-Jahre waren turbulent für die gesamte Textilbranche und auch für das Unternehmen Gollner. 2002 erwarb MMag. Hannes Böck das Fabriksareal. Die Firma Gollner selbst wurde 2015 von der Schneider GmbH erworben. Das Unternehmen von Rudi Schneider umfasst neben dem Hauptbetrieb, der Naturfabrik in Ahorn, auch die Webfabrik in Haslach und beschäftigt im Mühlviertel samt Zulieferern rund 80 Mitarbeiter, Frauenquote 80%. Mit der Übernahme durch die Schneider GmbH zieht wieder Leben in das geschichtsträchtige Gebäude, die ursprüngliche Bestimmung als Produktionsort für Textilwaren wird neu belebtMo. bis Fr.: 09.00 - 12.00 & 13.00 - 17.00Do.: 09.00 - 12.00 & 13.00 - 19.00 Sa.:09.00 - 13.00
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